Geschichte
Erstmals erwähnt wird Gündlischwand im Jahr 1331 als „Gundlisswant“. 1331 erwarb die Augustinerpropstei Interlaken Güter und Rechte in Gündlischwand.
Das Gebiet war zuvor Reichslehen in der Hand von Freiherrenfamilien (Wädenswil, Ringgenberg, Kien). Nach der Reformation fiel Gündlischwand 1528 an Bern und wurde in der Landvogtei Interlaken verwaltet.
Zweilütschinen war ab 1580 Brückenort. Die Einwohner von Gündlischwand sind seit jeher in Gsteig bei Interlaken kirchgenössig. Ab 1638 wurde im Schmelziwald Eisenerz verhüttet, welches im hinteren Lauterbrunnental gewonnen wurde. Um das Jahr 1650 existierte in der Schmelzi ein ständig besiedelter Weiler. Um 1715 verkaufte die Berner Regierung die Anlage, so dass die weitere Dokumentation der Geschichte in der Schmelzi unterbrochen wurde. Die einstige Siedlung wurde beim Hochwasser von 1831 zu einem grossen Teil zerstört. Der Schmelzofen (1682), neben dem auch eine Hammerschmiede, eine Giesserei, eine Köhlerei, eine Mühle und eine Taverne standen, ist bis heute erhalten (siehe auch Kultur und Freizeit).
Ein grosser Einschnitt in die Dorfgeschichte war der Dorfbrand des 2. September 1854, der ein gutes Stück des alten Dorfteils zerstörte. Neun Häuser und zehn Scheunen verbrannten. Damit standen 15 Haushaltungen mit über 60 Personen kurz vor dem Winter ohne Obdach da.
Seit 1890 ist Zweilütschinen Haltestelle der Berner-Oberland-Bahnen. Mit der Bahn kam auch „neue“ Arbeit nach Gündlischwand, die den Wandel von der einst landwirtschaftlichen Gesellschaft hin in neuzeitliche Strukturen beschleunigte. Die Bahn ist bis heute der wichtigste Arbeitgeber geblieben.
Verdienst boten nebst den Bahnen bis in die 1990er Jahre der Bund (Militär). Rund zwei Drittel der Erwerbstätigen arbeiten heute auswärts. Vieh- und Alpwirtschaft (drei Bergschaften) haben nur noch eine geringe Bedeutung.